Der neue Hochbehälter Hamberg
Das Problem begann mit dem dringenden Sanierungsbedarf des alten Hochbehälters Hamberg, der von der Wasserrechtsbehörde schon einige male aufgezeigt wurde. Einerseits war die Verfliesung der beiden Betonbehälter desolat, zum anderen löste sich der Verputz im Inneren des Gebäudes. Die Installation war nicht mehr am Stand der Technik, Rohre und Schieber waren stark angerostet. Es war gesundheitsmässig noch tolerierbar, aber bis zu einem Entzug der Betriebsgenehmigung durch die Behörde sollte es doch nicht kommen.
Da gab es aber ein Problem das die Sanierung erheblich erschwerte : Die Wassergenossenschaft hat leider kein Zufahrtsrecht zum alten Hochbehälter Hamberg - die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer waren nervenaufreibend und trotz der Einschaltung der Bürgermeister von Gramastetten und Walding nach jahrelangen Versuchen letztendlich ergebnislos.
Die Höhe des Kostenvoranschlages für die notwendige Sanierung und das fehlende Zufahrtsrecht ließen dann die Idee eines Neubaues aufkeimen. Ein Grundstück in der Nähe des alten Hochbehälters wurde relativ rasch gefunden, der technischen Umsetzung gingen dann einige interne Diskussionen voran : Kunststoffbehälter oder Edelstahlbehälter.
Letztendlich fiel die Entscheidung zu Gunsten der Edelstahlvariante. Die Vorteile der Langlebigkeit, der umweltschonenden Reinigung ohne Chemikalien, der hohe Hygienestandard und der geringe Wartungsaufwand haben den Nachteil der hohen Erbauungskosten überwogen.
Ein Finanzierungsplan wurde aufgestellt : aus Eigenmitteln der Wassergenossenschaft, unter Kostenbeteiligungen der Gemeinden Walding und Gramastetten sowie aus einem letzendlich nicht benötigten Kreditvertrag mit der Hausbank. Im Frühjahr 2007 wurden die Ausschreibungen gemacht und anschließend das Bauvorhaben vergeben.
Wegen Lieferproblemen der beiden Edelstahlbehälter war dann allerdings noch etwas Geduld aufzubringen, bis dann im Herbst 2007 mit dem Bau begonnen werden konnte. Die Betonwanne, sozusagen der Keller des Behältergebäudes wurde errichtet.
Im Jänner 2008 wurden dann mit zwei Schwertransportern die 7 Meter hohen Behälter mit je einem Durchmesser von 4,25 Meter angeliefert. Alleine der Transport von der Bundesstrassenkreuzung beim Kaufpark Walding bis zum Aufstellungsort oberhalb vom Hambergwirt dauerte 2 Stunden. Ein Schwerlastkran hob dann die zwei Riesen in die Betonwanne.
Anschliessend wurde mit der Errichtung des Gebäudes begonnen. Holzriegelbauweise mit 36cm Wandstärke und Lärchenverschalung aussen. Die Installation innen wurde gemacht, Teile der Betonwanne wurden verfliest.
Im Herbst 2008 war es dann soweit. Der neue Hochbehälter ging ans Netz und der alte Behälter wurde in Pension geschickt.
Der Hochbehälter Hamberg ist einer der modernsten Österreichs. Zwei getrennte Wassertanks mit je 100 m³ Fassungsvermögen in reiner Edelstahlausführung.
Edelstahl ist der Stand der Technik im Bereich der Lebensmittelindustrie und Gastronomie, Edelstahl ist 100% dicht gegen Keime, Edelstahl ist geruchs- und geschmacklos. Es gibt keine Fugen die Keimbildung ermöglichen, die Oberfläche ist glatt und dicht. Die Reinigung des Behälters kann mit einem Hochdruckreiniger mit reinem, klarem Trinkwasser ohne Zusatz von Chemikalien erfolgen. Die beiden Behälter stehen frei in einem Gebäude und sind von aussen zugänglich - nichts ist im Erdreich vergraben.
Die Aussenwand mit 20cm und das Dach mit 26cm Isolierung aus Steinwolle sorgen für ausgeglichene Temperaturen im Inneren zwischen Sommer und Winter.